Barbara Oberhammer, zertifizierte Mineralstoffberaterin nach Dr. Schüssler in der Franziskus Apotheke, beschreibt die Anwendung und gibt uns auch einige praktische Tipps mit auf den Weg.
Warum sind Sie von den Schüßler Salzen überzeugt?
Die Salze wurden mir empfohlen, ich habe sie ausprobiert und mich danach besser gefühlt. Seitdem verwende ich sie immer wieder – für die ganze Familie. Ich bin aber nicht missionarisch, sondern sage: einfach ausprobieren!
Helfen die Salze auch bei akuten Beschwerden?
Sehr gut sogar. Kopfschmerzen lassen sich bestens behandeln, auch kleinere Schnittverletzungen oder Schürfwunden. Einfach Nummer drei, Ferrum Phosphoricum, mit Wasser zu Brei rühren, auf die Wunde schmieren und ein wenig Haushaltsfolie darüber geben, eventuell wiederholen. Der Milchzucker der Tabletten wirkt leicht antiseptisch. Bei Schürfwunden auswaschen und dann den Brei draufgeben. Man kann förmlich zuschauen, wie sich die Wunde schließt. Es gibt zudem auch Wundcremen und eine Serie von anderen Cremen der Schüßler Salze bei uns in der Apotheke.
Gibt es individuelle Dosierungen?
Meist macht man sich Mischungen und nimmt diese über den Tag verteilt. Die Einnahme geht über die Mundschleimhaut. Ganz optimal ist, wenn man sie unter die Zunge legt, aber ich lutsche sie meist. Wenn man gerade etwas gegessen oder getrunken hat, wartet man ein wenig.
Können Kinder die Salze verwenden?
Generell verwendet man die Salze bei Kindern weniger und schaut, ob die Medikation wirklich notwendig ist. Aber gerade bei Wachstumsschüben ist die Nummer zwei für den Knochen- und Blutaufbau hilfreich. Auch für Schwangere gibt es Salze: Früher hat man ja gesagt, jedes Kind ein Zahn. Heute ist das nicht mehr so.
Ist eine falsche Einnahme gefährlich?
Nein, es gibt keine Überdosierung. Nur bei Nummer 6 ist aufzupassen. Die ist zuständig für den Sauerstoff in der Zelle und löst Schadstoffe. Wenn man etwas löst, muss man die Schadstoffe auch nach draußen transportieren. Nummer zehn etwa hilft beim Ausscheiden.
Kann man sich die Salze selbst zusammenmischen?
Es ist besser, man geht in die Apotheke und lässt sich beraten. Wichtig ist abzuklären, welche Medikamente man nimmt.
Wie schmecken die Tabletten?
Je süßer sie schmecken und je schneller sie zergehen, desto höher ist der Bedarf an diesem Mineral.
Die Tabletten sind auf Milchbasis?
Ja, da sie in Milchzucker aufbereitet sind. Für laktoseintolerante Personen gibt es eine Alternative, wie für die Diabetiker. Ich empfehle, die Tagesration auf drei Portionen aufzuteilen, in ein Wasserglas zu geben und nicht umzurühren, sondern sitzen lassen, dann gießt man ab und schmeißt den Milchzucker weg. Die Mineralstoffe sind im Waser, und das nehme ich schlückchenweise. Die Aufnahme geht über die Mundschleimhaut. Es gibt auch eine weitere Alternative: Tropfen.
Man hört viel über die Antlitzanalyse. Man schaut jemanden an und sieht sein Befinden?
Genau. Wichtig ist dabei Tageslicht und dass man ungeschminkt ist. Beim ersten Kurs dachte ich mir: „Ich sehe gar nichts“. Doch mit der Übung sieht man das wirklich.
Passen Homöopathie und Schüßler Salze zusammen?
Man kann die beiden gut kombinieren. Homöopathie ist eine Reizheilweise, da setzt man einen Reiz, damit der Körper darauf reagiert, Schüßler Salze hingegen sind eine Substitutionsheilweise, bei der ein Mangel an Betriebsstoffen aufgefüllt wird, damit die Zelle wieder funktioniert. Ein Auto, das zuwenig Benzin hat, kann nicht fahren und wenn ich es auffülle, geht es wieder. So kann man zuerst mit den Schüßler Salzen tanken und dann mit der Homöopathie beginnen.
Helfen die Salze auch bei Allergien oder Asthma?
Allergien kann man mildern. Das sollte man langfristig angehen. Wenn ich schon im Herbst beginne und gut durchhalte, wird es von Jahr zu Jahr besser. Es geht auch beim Asthma darum, dem Körper zu helfen, sich selbst zu helfen. Es ist eine Geduldsache.
Und beim Abnehmen?
Man kann das Abnehmen unterstützen. Zuerst aber braucht es Bewegung und die Umstellung der Ernährung. Vor allem die Salze 9 und 10 für den Ausscheidungsprozess sind wichtig beim Abnehmen, damit man die Schadstoffe nach draußen bringt. Weiters kann man schauen, welche Minerale fehlen, ob es Mängel gibt. Auch der Eiweißstoffwechsel ist wichtig. Die Heißhungerattacken sind meist eine Übersäuerung, die kann man mit Nummer 9 loswerden. Schokohunger wäre die Nummer 7. Meist hängt dies auch mit einem Energiemangel zusammen, was wieder die Nummer 5 wäre.
Man kann die Salze demnach bei vielen Erkrankungen als Unterstützung nehmen. Auch bei Krebs?
Das ist mit dem Arzt abzusprechen. Aber vor allem, wenn es vorbei ist, zum Erholen kann man Einiges tun.
Gibt es Ärzte in Osttirol, die Schüßler Salze verwenden?
Ich glaube, es werden immer mehr.